Armenien

Es ist wie bei einem Baum. Man kann ihn oben abschneiden, aber er wächst von unten her nach und wird noch schöner, stärker und widerstands­fähiger.

So ist es mit dem armenischen Volk. Über ­dreitausend Jahre zählt seine Geschichte. Überall in der Welt verstreut leben Armenier. Und für alle ist der Berg Ararat ein besonderes nationales Naturdenkmal. 

Und jetzt muss ich dieses Buch schreiben, weil ich plötzlich einen armenischen Nachnamen habe. Ich bin konfrontiert mit einer Menge von jans oder ians. Das heißt mit den Namen, die mit diesen drei Buchstaben enden: Pilibosian, Bazigian, Bozabalian und so weiter. In deutscher Transkription würden sie ein bisschen anders geschrieben Pilibosijan, Basigijan, Bosabaljan. Sogar meine langjährigen Freunde in Frankfurt sehe ich nun in armenischem Licht. Sie heißen nämlich Sebastian. Wo gehöre ich jetzt hin? Wo ist mein Land? Ist es noch Deutschland, ist es Amerika, Kalifornien, wo ich einen Teil des Jahres mit meinem armenisch amerikanischen Mann lebe? Welche Rolle spielt jetzt für mich das kleine Land im Kaukasus, das kaum drei Millionen Einwohner hat, überwiegend aus Bergen besteht, einem großen See und … in dem es wunderliche Buchstaben gibt? Eines kann ich sagen: Es ist zauberhaft und seine Menschen sind liebenswert. Es gibt viel zu erzählen. Freuen Sie sich drauf!